» Die Kollegen von der Zunft haben geschäumt. Sie spüren, dass ihnen Bubendorfer in seinem (auch gegen sich selbst) rücksichtslosen Alleingang ein ganzes Stück enteilt ist « Die Zeit

© Thomas Bubendorfer 2019

Ein Leben in zwei Welten

Polarisiert hat Thomas Bubendorfer die Fachwelt aber schon sehr früh nicht nur mit seinen sämtliche Normen sprengenden Leistungen als noch dazu extrem junger Alleinkletterer, sondern auch durch seine Herkunft und seinen Lebensstil. Diese wollten so gar nicht zum herkömmlichen Bild eines Bergsteigers passen. Er stammt aus einer gutbürgerlichen Familie, in der es keinen einzigen Bergsteiger gab. Er ging in England ins Internat. Er spricht vier Sprachen. Bis auf Reinhold Messner schrieb er mehr Bücher als alle anderen (noch dazu schrieb er sie selbst).

© Thomas Bubendorfer 2019

Er zog mit 23 Jahren nach Monaco, wo er bis heute lebt. Neben den Bergen ist Wasser sein wichtigstes Element (viele Extrembergsteiger können nicht schwimmen!). Er heiratete mit 25 eine um 20 Jahre ältere Frau, kletterte bei den Salzburger Festspielen für karitative Zwecke vor laufenden Kameras im Smoking, kletterte nackt für das italienische Lifestyle Magazin MAX, ging zum Wiener Opernball. Er war Model für Versace. 

Mit Prinz Albert von Monaco 1997

„schnellster Alleingänger der Welt“

All das entzückte die Presse, die ihn zum „schnellsten Alleingänger der Welt“ hochstilisierte. Führende Journalisten in Österreich kürten ihn in den Achtziger Jahren in „Basta“ zum männlichen Sexsymbol der Alpenrepublik. Zeitschriften wie BUNTE und Stern, GQ ,Forbes und Penthouse und sogar die BILD Zeitung, in Italien Sette, Oggi, Amica und andere brachten große Reportagen über ihn. Schon früh hatte er Sponsoren wie Mercedes, Siemens und Leica und war Testimonial in Werbespots. Es wurden mehr als ein Dutzend Fernsehdokumentationen über ihn und seine Besteigungen produziert und er war Gast in den größten Talkshows im deutschsprachigen Raum.

© Thomas Bubendorfer 2019